Am 24. und 25. August fand auf Schloss Burg zum ersten Mal die German Castle Con statt. Die Erwartungen waren hoch, da in den vergangenen Jahren die Medieval Fantasy Con auf Schloss Burg stattgefunden und daher bereits vorgelegt hatte. Wie also würde ein neuer Veranstalter seine Convention dort aufziehen? Genau das haben wir an diesem Wochenende herausgefunden und werden euch heute genau darüber berichten. Eines können wir jedoch schon mal vorweg nehmen - wir wurden durchweg positiv überrascht.

Die German Castle Con ist eine weitere Convention der Veranstalter, die auch die German Comic Cons veranstalten, die wir auch jedes Jahr in Dortmund besuchen. Dementsprechend hatten wir bereits Erwartungen an die Veranstaltung, die darüber hinaus auch noch dadurch gesteigert wurden, dass wir durch den früheren Veranstalter der Medieval Fantasy Con bereits wussten, was man alles aus der Location Schloss Burg herausholen konnte. Dennoch waren wir natürlich neugierig und mehr als bereit, uns überraschen zu lassen.

Bereits den Einlass fanden wir schon weitaus besser geregelt. Durch das Tor, in dem sonst jeder Gast, egal, ob Besucher, VIP oder Presse, auf das Gelände kam, wurden dieses Mal ausschließlich VIPs und die Presse durchgelassen. Für die anderen Besucher gab es einen separaten Einlass, wodurch auch die Warteschlange um einiges besser geregelt werden konnte, sodass sie nicht bis zur Straße reichte.

Mit unserem roten Pressearmband kamen wir ohne Probleme auf das Gelände und waren sehr angenehm überrascht. Auch um die Angelegenheit mit dem Presseraum, der zu dem Zeitpunkt noch nicht existent war, wurde sich zuverlässig gekümmert. Zwar durften wir den Raum an beiden Tagen zwischen 12 und 14 Uhr nicht betreten, da die Stargäste dann dort zu Mittag aßen, doch da wir darüber vorher informiert wurden, konnten wir es so arrangieren, dass wir auch erst danach wieder in den Raum gehen mussten. Hier also schon mal ein großes Lob an die Organisation!

Erstaunt waren wir über das sparsame Angebot an Gastronomie. Die bekannte Taverne war nicht da und es gab einzig einen Wagen, der Getränke verkaufte. Der Veranstalter teilte uns später mit, dass sie zwar mit den Besitzern der Taverne geplant hatten, doch die Terminkoordination eben nicht übereingestimmt hatte. Sicherlich ist diese Tatsache vor allem der kurzfristigen Terminübernahme zu schulden. Wir vermuten, dass einige Gastronomen nach Absage der MFC das Wochenende direkt anderweitig verplant haben und somit nicht mehr für die später ins Leben gerufene CasteCon zur Verfügung standen. Das war zwar schade, doch man hat durchaus versucht, das Beste daraus zu machen und so gab es dennoch ein gutes Angebot an Essen und Trinken, auch wenn dies wenig den Flair des Mittelalters verströmte. Wir sind uns sicher, das dies im nächsten Jahr anders aussehen wird.

Leider war es an dem Wochenende auch wieder so heiß, dass man regelrecht gebrutzelt wurde, wenn man sich die Panels ansehen wollte. Das Problem kannten wir bereits aus der Vergangenheit und hätten uns gewünscht, dass die Veranstalter irgendeine Art Sonnenschutz in Form von Sonnensegeln oder Pavillons geboten hätten. Eine Lösung dafür wäre in Zukunft sicher sinnvoll, denn aufgrund der prallen Sonne waren einige Panels doch eher spärlich besucht, da man leider überhaupt nicht lange dort sitzen konnte.

Begeistert waren wir vor allem vom inneren Burghof. Hier gab es einige Stände zu bewundern, die wunderbar in das Setting der Burg passten. Es gab Met und tollen selbstgemachten Schmuck zu kaufen, aber auch Merch-Stände lockten mit ihren Angeboten. Man konnte Greifvöglen, Eulen oder Frettchen streicheln und sich angeregt mit den Cosplayern an ihren eigenen Ständen unterhalten. Auch für einen Con-eigenen Fotografen wurde gesorgt, sodass man sich in seinem Cosplay oder auch bloß mit seinen Freunden ablichten lassen konnte. Hier wurde kein Unterschied gemacht, jeder bekam ein Foto, wenn er das wollte. Zusätzlich liefen auch weitere von der Convention engagierte Fotografen herum, die die Stimmung einfingen, deren Ergebnisse man sehr schnell auf Facebook bewundern konnte.

Generell wurde der Platz im Burginnenhof deutlich besser genutzt. Es gab viel, was man sich ansehen konnte und dennoch blieb weiterhin genug Platz, sodass man sich frei bewegen konnte. Der Burgfried war nach langen Renovierungsarbeiten wieder geöffnet und bot nicht nur Platz für die Panels, sondern belohnte die Besucher auch mit einem grandiosen Ausblick über die gesamte Region, wenn man die vielen alten, glatten Treppen bis nach ganz oben erklommen hatte. Auch die Toilettensituation war deutlich besser, denn es gab gleich drei Toiletten, die man nutzen konnte anstatt bloß einer. Dementsprechend gab es auch keine langen Warteschlangen dort.

Ein ebenso großer Pluspunkt war für uns der Raum, in dem die Autogramme geschrieben wurden. Durch die höheren Tische wirkte alles gleich weniger nach Zoo. Auch die Stargäste wirkten entspannter, unterhielten sich angeregt mit den Besuchern und waren auch für kleine Späße zu haben. So kam es auch, dass wir dem Nachtkönig aus Game of Thrones, Vladimir Furdik, ein Video zeigten, in dem seine Figur zusammen mit Jürgen Drews Werbung für eine Versicherung macht. Der fand das Ganze übrigens so lustig, dass er das Video von uns geschickt haben wollte und uns seitdem auf Instagram folgt.

Ein cooler Programmpunkt war für uns, neben dem allgemeinen Cosplay Contest, eindeutig der Cosplay Catwalk am Sonntagabend, der quasi das Ende der Veranstaltung einleitete. Jeder Cosplayer, der Lust hatte, konnte ohne Voranmeldung auf der Bühne sein Kostüm präsentieren. Am Ende entschied der größte Applaus über den Gewinner oder die Gewinnerin. Uns freut es besonders, dass unsere Freundin Una mit ihrem grandiosen Brienne of Tarth Cosplay den ersten Platz machte, denn das war mehr als verdient! Doch auch Lea konnte mit ihrer Daenerys den zweiten Platz machen, den sie sich mit einer weiteren Dany teilte.

Der Besuch der German Castle Con hat uns großen Spaß gemacht. Durch den Vorreiter hatten wir natürlich bereits Erwartungen, wurden jedoch keineswegs enttäuscht. Nein, unsere Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Zwar gibt es hier und da immer noch ein paar Verbesserungsmöglichkeiten, doch im Großen und Ganzen war es ein gelungener Auftakt für die German Castle Con. Besonders wenn man bedenkt, dass dies die erste Outdoor-Convention der Veranstalter war, sind einige "Kinderkrankheiten" sicherlich verzeihbar. Man merkt, dass die Veranstalter aus den vergangenen Jahren durchaus gelernt haben und immer noch bereit sind, sich weiterzuentwickeln und sich mit jeder Con zu verbessern. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf das nächste Jahr, denn den Termin für 2020 haben wir uns bereits in unseren Kalendern markiert.

Neben den Fotos wurde das Wochenende natürlich auch wieder fleißig gefilmt und das Ergebnis könnt ihr euch hier ansehen:

Foto (c) Ton de Koning

Foto (c) Bob Driessen

Foto (c) Bob Driessen

Fotos (c) Bob Driessen