Tutorial: Nagelpflege für einen abgerundeten Look

19. März 2016


Damit der glanzvolle Auftritt zu einem besonderen Anlass gelingt, müssen einige Dinge stimmen: ein gepflegtes Make-Up, die passende Frisur und ein Outfit, das ein wahrer Hingucker ist. Doch neben diesen drei großen Punkten gibt es einen, der schnell übersehen wird: die Nagelpflege. Meine Tipps für gepflegte und glamouröse Hände findet ihr im heutigen Beitrag.

Wer keine Zeit, Lust oder Geld hat, um regelmäßig zur Maniküre zu gehen, kümmert sich im Normalfall selbst um seine Fingernägel. Ich war selbst eins dieser Mädchen, die Zuhause die rudimentäre Pflege übernommen und sich sonst kaum weiter Gedanken dazu gemacht haben - bis vor kurzem. Während meiner Ausbildung zur Friseurin habe ich auch die Grundlagen der Nagelpflege im Salon und in der Berufsschule gelernt und während des Salonalltags einige Schlüsse für mich ziehen können. Es kommt nicht immer darauf an, lange bunte oder auffällige Fingernägel zu haben. Manchmal sind die kurzen, gepflegten, unauffälligen Fingernägel ebenso aussagekräftig.

Besonders offensichtlich wurde es für mich, als ich bemerkte, wie viele Männer sich bei uns die Fingernägel machen lassen. Und vor allem was diese Männer gemeinsam haben. Sie sind keine durchgepflegten metrosexuellen Mitt-Zwanziger oder schräge Style-Vögel, sondern vor allem Männer mittleren Alters in Führungspositionen. Und das zurecht: Wer jeden Tag viele wichtige Hände schüttelt und eine kompetente, gepflegte Ausstrahlung haben möchte, darf seine Hände nicht vernachlässigen.

Bild: hairweb.de
Als ideale neutrale Fingernagelform gilt die runde oder ovale Form. Das heißt, dass kurze Nägel etwas länger getragen werden und breitere Nägel schmaler gefeilt werden sollten. Spitze und eckige Formen sind zwar besonders bei trendbewussten Frauen oft gefragt, sind allerdings für die Heimmaniküre schwieriger gleichmäßig umzusetzen. Prinzipiell kann man, solange die Nägel gepflegt und einheitlich aussehen, jede Form tragen, die man persönlich am schönsten findet. Allerdings werden die runden oder ovalen Fingernägel oft als natürlicher und daher "professioneller" empfunden.

Doch nun zur eigentlichen Maniküre: Jeder, der mit Nägeln zu tun hat, wird hier eine andere Reihenfolge präferieren, also liste ich nun die auf, die ich gelernt habe und nach der ich auch privat vorgehe.

1. Feilen - Die Fingernägel werden im trockenen Zustand gefeilt, damit der Nagel härter ist und nicht so schnell einreißt. Zum Kürzen kann eine gröbere Feile genutzt werden, zum Formen lieber vorsichtig mit einer feinen Feile arbeiten. Besonders bei kürzeren Nägeln ist es wichtig, dass man die Ecken abrundet, damit sie nicht in die Nagelfalz (die Haut am Rand des Nagels) einwächst, oder beim Herauswachsen scharfe Kanten ergibt, an denen man hängen bleiben kann. Ich nutze gerne flache Feilen, damit ich den Nagel von unten abfeilen kann und somit keine Rückstände zwischen Nagel und Haut habe. Für das abrunden der Ecken benutze ich am liebsten eine Edelstahlfeile, da diese nicht nur flacher und dadurch präziser, sondern auch stabiler sind und mehr Widerstand gegen meinen manchmal verhärteten Nagelwall gibt. Wenn es möglich ist, sollte man immer eine Nagelspitze am Nagel lassen, auch wenn man die Nägel gerne kurz trägt, da dieser suggeriert, dass die Nägel weder eingerissen, noch abgekaut sind und gesund wachsen.

2. Nagelhaut entfernen - Es gibt zwei Arten von Nagelhaut. Die offensichtliche bewegliche Nagelhaut, die zwischen Nagelwurzel und Nagelbett wächst und die dünne Nagelhaut, die sich auf dem Nagel absetzt. Beide sind sehr empfindlich und schützen die Nagelwurzel vor dem Eindringen von Bakterien. Sie sollte deswegen vorsichtig zurückgeschoben und entfernt werden, ohne an die Haut des Fingers zu kommen. Am einfachsten lässt sich die Nagelhaut entfernen, wenn man die Finger vorher für ein paar Minuten in warmem Wasser einweicht. Danach kann man bei hartnäckiger Nagelhaut auch noch mit Nagelhautentferner arbeiten. Beachtet hierbei unbedingt die Anweisungen auf dem Produkt, da viele alkalisch eingestellt sind und deswegen auf jeden Fall eine Reinigung der Hände im Anschluss erfordern. Die bewegliche Nagelhaut kann mit einem Pferdefüßchen oder einem Rosenholzstäbchen zurückgeschoben werden und sollte nur dann (vorsichtig!) geschnitten werden, wenn sie übermäßig lang ist. Die dünne Nagelhaut auf dem Nagel kann bedenkenlos abgeschabt werden. Man sollte jedoch darauf achten, dass man die Nagelwurzel nicht verletzt.

3. Nägel polieren - Das Polieren der Fingernägel besteht im wesentlichen aus zwei Schritten: Aufrauen und Polieren. Das Aufrauen glättet die Oberfläche, indem Unebenheiten abgefeilt und damit angeglichen werden, während das Polieren die Oberfläche versiegelt und dem Nagel Glanz verleiht. Beim Aufrauhen der Nägel ist man häufig zu übereifrig. Besonders wenn man tiefe Rillen in den Fingernägeln hat, sollte man den Nagel nicht zu sehr abfeilen, damit er nicht zu dünn wird. Gebt dem Nagel Zeit und Pflege, um stärker nachzuwachsen. Je nachdem, was für eine Polierfeile ihr benutzt, findet ihr verschiedene Anleitungen oder Arbeitsschritte, denen ihr folgen könnt. Doch der wichtigste Schritt ist immer die Versiegelung. Sie sorgt nicht nur für den gesunden Glanz, sondern hilft auch den Nagel vor Umwelteinflüssen zu schützen und gibt ihm somit eine Chance, um stärker nachzuwachsen.

4. Nägel pflegen - Die Nagelpflege ist ein wichtiger Punkt der Maniküre und sollte nicht vernachlässigt werden. Denn was bringt ein tolles glänzendes Aussehen, wenn die Nägel dünn und brüchig nachwachsen? Die meisten Nägel benötigen besonders Feuchtigkeit und Fettpflege, da das verhornte Nagelschild vor allem durch häufigen Wasserkontakt und trockene Luft (zum Beispiel in beheizten Gebäuden) sehr schnell austrocknet. Pflegemittel enthalten oft Nährstoffe wie Vitamin B und E oder reichhaltige Öl-Komplexe. Da auch der Nagel an sich Pflegestoffe aufnehmen kann (und sollte), ist es hilfreich, eine Nagelpflege aufzutragen, bevor man den Nagel lackiert. Gebt dem Produkt ein paar Minuten Zeit zu wirken bevor ihr euch dem Lackieren widmet oder lasst eure Fingernägel einen Tag "atmen", bevor ihr wieder Lack auftragt. Doch auch wenn der Lack bereits auf den Nägeln ist, sollte man seine regelmäßige Pflege nicht vernachlässigen. Es gibt Schnellpflegestifte und andere Pflegepräperate, die man zwischendurch auf Nagelbett und Nagelwall auftragen kann oder man trägt ein reichhaltiges Öl oder Fettcreme am Abend auf, wenn man nichts mehr anfassen muss und lässt es über Nacht einwirken.

5. Nägel lackieren - Sollen die Nägel einfach natürlich aussehen, lassen viele Leute den Nagellack einfach weg - und das ist auch vollkommen in Ordnung, solange man kräftige, gesunde Fingernägel hat. Wenn man zu brüchigen Fingernägeln neigt, sollte man zumindest einen Klarlack auftragen. Mittlerweile gibt es tausend verschiedene Lacke, die nicht nur eine transparente Schicht Nagellack auftragen, sondern auch Pflege, Härtung oder Schutz versprechen. Die Zusatzwirkungen mal außen vor, hilft der Lack aber vor allem, die einzelnen Schuppen, aus denen ein Nagel besteht, zusammen zu halten, vor Umwelteinflüssen zu schützen und somit Nagelbruch zu verhindern. Damit gibt man dem Nagel eine Chance weiter zu wachsen - nicht nur in die Länge, sondern auch in die Dicke. Sollen doch noch Ungleichmäßigkeiten kaschiert werden, sorgen Nude-Lacke in semi-tansparent oder deckend für gesund aussehende Nägel im Handumdrehen.

Wenn es doch einmal eine kräftige Farbe sein soll, sollte ein Unterlack aufgetragen werden, bevor der Farblack auf den Nagel kommt, damit sich alles ohne Probleme wieder ablösen lässt. Dafür kann man auch einen dieser stärkenden Transparentlacke oder auch einen Pflegelack nutzen. Der Farblack muss oft in zwei Schichten aufgetragen werden, um seine volle Schönheit zu entfalten, also achtet darauf, dass die Schichten schön dünn und gleichmäßig sind. Das verkürzt die Trockenzeit und schützt vor Abblättern durch zu dicke Schichten. Wichtig ist auch, dass man die Nagelhaut nicht mit einfärbt, weil das schnell schmuddelig aussieht. Außerdem kann man durch eine saubere Linie an der Nagelfalz auch einen längeren Nagel vortäuschen. Wenn ihr den Lack zusätzlich schützen wollt, solltet ihr zum Schluss einen Überlack auftragen. Dieser verleiht nochmal extra Glanz und schützt die Farbschicht vor Macken. Zum Abschluss können Tropfen oder Spray aufgetragen werden, um die Trockenzeit zu verkürzen. Aber verlasst euch niemals hundertprozentig auf diese Produkte - das beste Mittel ist immer noch Geduld!

6. Handpflege - Es scheint eigentlich offensichtlich, doch ich erwähne es trotzdem: immer fleißig die Hände eincremen! Es nützt nichts, wenn man perfekte Fingernägel hat, aber die Haut an den Händen so trocken ist wie Schmirgelpapier. Die Haut wird durch Wasserkontakt, Heizungsluft und dem Umgang mit trockenen Materialien wie Papier und Stoffen stark strapaziert und sollte deswegen regelmäßig eingecremt werden. Am einfachsten ist es, eine Handcreme im Badezimmer stehen zu haben und sich nach jedem Hände waschen direkt einzucremen. Auch unterwegs sollte man seine Handcreme nicht vergessen. Für alle, die wie ich, das Gefühl von Creme auf den Händen nicht leiden können, gibt es mittlerweile schnelleinziehende Lösungen oder Intensivkuren für die Nacht. Auch ein Handpeeling ab und zu wirkt große Wunder zur Regeneration der Haut.

Mit dieser Handpflege-Routine braucht ihr nie wieder eure Hände in den Hosentaschen verstecken! Ob für besondere Anlässe oder den Alltag, gepflegte Hände runden jeden Look ab. Oder was würdet ihr von einem Chef halten, dessen Nägel abgeknabbert sind? Oder einem Date, dass euch mit scharfen Kanten am Nagel über die Hand streicht?

Konntet ihr ein paar Dinge aus dieser Auflistung mitnehmen? Was sind eure Geheimtipps für schöne Fingernägel? Gibt es Produkte, auf die Ihr nicht mehr verzichten wollt?




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