HFF on Tour: Horrornächte im Filmpark Babelsberg
20. Oktober 2015
Wie immer im Oktober lädt der Filmpark Babelsberg auch dieses Mal wieder zu den Horrornächten ein! Mit gruselig geschminkten Zombies und schaurig-schöner Kulisse, verwandelt sich der Filmpark alljährlich in eine Halloween-Horror-Landschaft. Nachdem ich in den vergangen Jahren bereits aktiv als Monster dabei war, habe ich es mir dieses Jahr das erste Mal aus der Perspektive der Besucher angeschaut. Und ich kann euch sagen: Ich wurde nicht enttäuscht!
Als ich Anfang des Jahres meinen Urlaubsplan betrachtete und sah, dass sich mein Herbsturlaub an nur einem Tag mit den Horrornächten überschnitt, war mir sofort klar, dass ich dieses Wochenende fest für einen Trip zu meiner lieben Freundin Laura nach Berlin einplanen musste. Laura, die auch dieses Jahr als Scare-Actor dabei ist (und dieses Jahr auch die Plakate ziert), nahm mich schon nachmittags mit in den Filmpark Babelsberg, wo ich den ganzen Tag viele nette Leute traf und tolle Bilder schießen konnte.
Da ich in
der Vergangenheit bereits zwei Mal als Scare-Actor bei den Horrornächten
mitgewirkt habe, durfte ich vor Beginn mit Laura hinter die Kulissen. Als
Mitglied der Monsterfamilie, wie die Darsteller ihre Gemeinschaft nennen, wurde
ich herzlich begrüßt und fühlte mich direkt wieder wie ein Teil der Gruppe.
Viele
der „Altmonster“ wissen genau, wie sie ihren gruseligen Look am besten
hinbekommen, aber einige Neulinge oder unsichere Darsteller lassen sich lieber
helfen, sodass ich mich schnell mitten im Getümmel wiederfand und
Eiterbeutlen mit Latex modellierte, Perücken zurechtsetzte und Kostüme
einblutete. Es ist wichtig zu wissen, dass sich alle Monster selbst oder
gegenseitig schminken und keine professionellen Stylisten eingesetzt werden, um
die faszinierenden Kreationen noch besser wertschätzen zu können.
Doch nun zu
der eigentlichen Veranstaltung: An den Wochenenden vor Halloween zeigt sich der
Filmpark Babelsberg von seiner schaurigen Seite. Auf dem gesamten Parkgelände
sind verschiedene Themenbereiche im schaurig-schönen Gruselambiente geschmückt
und mit rund 200 Scare-Actorn befüllt. Schon im Eingangsbereich lodern die
Flammentonnen auf und versetzen die Zuschauer in die richtige Stimmung.
Die
Hauptstraße des Filmparks wird zur Street of Blood, auf der nicht nur eine
Menge moderne Zombies rumlaufen, sondern auch Horror-Klassiker wie Michael
Myers, Freddy Krueger, Jigsaw, Leatherface oder auch die (nicht mehr ganz so
süße) Babydoll aus Sucker Punch, deren Rolle Laura dieses Jahr zum zweiten Mal
übernahm.
Von der
Street of Blood abgehend, fanden wir uns an der ersten Abzweigung zur linken
Seite in einem mittelalterlichen Szenarion wieder, das sich wunderbar in die
Umgebung des Filmparkrestaurant Prinz Eisenherz und die umgebende Burgkulisse
einfügt. Hier findet man direkt an einem Schaffott den eiterbeuligen König
Heinrich und seine tote Gemahlin, sowie weitere untote Gestalten in aufwendigen
Kostümen.
Weitergeleitet
wird man zu den Nosferatu-Classics, einer Ansamlung klassischer
Horrorgestalten, wie Frankensteins Kreatur, die Addams Family und natürlich Nosferatu
himself.
In einer
weiteren Abzweigung wird man zur ersten Maze geführt. Das Dark Angels Inn ist
eins von drei solcher Mazes, also Horror Sets, die einen durch enge Gänge in verschiedene Szenarien
führen, begleitet von Musik und Lichteffekten – und natürlich Monstern! Die
gefallenen Engel des Dark Angel Inn geleiten einen durch ein gruseliges
Hotel-artiges Gebilde, in dem an jeder Ecke eine neue Überraschung droht.
Fotografieren und Filmen wird in allen drei Mazes nicht gerne gesehen und ist
sowieso geradezu unmöglich. Hier kam es mir zu Gute, dass ich zur
Monsterfamilie gehöre und alle Bescheid wussten, dass ich einen Blogbeitrag
schreiben wollte. Allerdings konnte ich die unheimliche Stimmung trotzdem nicht auf Kamera bannen.
Nach dem
Dark Angels Inn findet man sich an einer Wegkreuzung wieder. Ich wurde an
dieser Stelle von einem schaurig-schönen untoten Piratenkapitän dazu
hingerissen, zuerst eine Runde am Ghostship zu drehen, ein Originalset vom
Filmdreh für Die Drei Musketiere mit Orlando Bloom, Christoph Waltz und Logan
Lerman. Der Bug des Schiffes mit seiner knochigen Galleonsfigur stellt einen
perfekten Hintergrund für die untote Crew dar, die man bei Zeiten schon von
Weitem ihre derben Lieder singen hört.
Nach der
kleinen Runde findet man sich wieder an der Wegkreuzung, wo man dann durch die
verlassene Westernstadt zurück zu Nosferatus Klassikern geführt wird. Hier kann
man jetzt über eine Treppe in den Orient gelangen, wo 1001 Nightmares auf die
Besucher warten. Exotische Gottheiten, klimpernde Bauchtänzerinnen und
mumifizierte Monster sorgen für eine schaurige Atmosphäre mit Blick über einen
Großteil des Parks.
Sollte man
sich am Eingang des Parks als erstes für eine Abzweigung nach rechts
entscheiden, so wird man durch einen langen schmalen Gang zum Vulkan geführt,
wo mit dem Hellgate ein weiteres Horror-Set wartet, das die Besucher verängstigt
und aufregt. Dunkelheit, Lichteffekte und gut platzierte Kreaturen sorgen für
Orientierungslosigkeit und Unsicherheit, sodass man kaum den einen Fuß vor den
anderen setzen möchte. Hier gab es Stellen, an denen ich schlichtweg stehen bleiben musste, weil ich nicht mehr wusste, wo vorne und hinten war. Dementsprechend gab es auch kein einziges Foto vom Inneren, bis auf das Folgende Bild von der gut beleuchteten Bühne:
Denn der Weg durch den Vulkan führt vorbei an der großen Bühne, die
zunächst bloß durch Feuertonnen beleuchtet ist, wo allerdings um 21.30 Uhr
die große Stunt- und Tanzshow stattfindet. Dieses Jahr hat der Filmpark mit seinem Stuntteam und den
wunderbaren FanatiX eine grandiose Show zusammengestellt, die absolut sehenswert
ist.
Die andere
Abzweigung auf der rechten Seite führt die Besucher ins Fairytale Horrorland, in dem
die Figuren aus bekannten Märchen zum Leben erweckt werden, obwohl sie doch
schon eher tot erscheinen. Im Normaletrieb des Parks ist dieser Bereich Panama,
ein Themengebiet, dass Janosch’s Schöpfungen gewidmet ist. Hier gibt es eine
kurze Wasserroute durch das Gelände, wo die Besucher in kleinen Booten
durchfahren können. Auch während der Horrornächten ist diese Bootstour eine
tolle Erfahrung, auch wenn man hier darauf aufpassen muss, dass sich nicht das
ein oder andere Monster mit aufs Bott verirrt. Wenn man sich nicht für die
Boote anstellen möchte, kann man dem kleinen Weg folgen, der ebenfalls durch
das ganze Gebiet führt und auf dem man den Märchengestalten sehr nahe kommen
kann. Aber immer schön vorsichtig sein, denn schon hinterm nächsten Gebüsch könnte
der böse Wolf lauern!
Gegenüber
vom Eingang zum Fairytale Bereich findet sich ein großes Lebkuchenhaus, die Witch's Cottage, an dem
sich fiese alte Hexen tummlen, die nur nach neuen Opfern suchen, um sie zu
fressen.
Möchte man
sich vor den Hexen in Sicherheit bringen, so landet man auf dem Spielplatz, wo
sich der Monster Kindergarten tummelt. Untote Babys, lebende Puppen und ein
Teddybär, der einige Abenteuer zu viel hinter sich zu haben scheint, laden die
Besucher zu schaurigen Spielen ein und streifen durch die flatternden Tücher
der Umgebung.
Am Ende der
Street of Blood findet sich die dritte und letzte Maze. Caligari's Nightmare ist
gefüllt von Ärzten und Krankenschwestern, die fragwürdige Experimente mit den
Besuchern durchführen möchten. Wieder werden Lichteffekte und Musik clever
eingesetzt, um den Besucher ein ungutes Gefühl zu vermitteln und die Scare-Actor
geben ihr Bestes, um zum allgemeinen Schrecken beizutragen.
Wenn man den
blutdurstigen Krankenschwestern entflohen ist, gelangt man in die
Ausstellungshalle des Filmparks, wo man originale Sets und Kostüme aus
vergangenen Produktionen betrachten und gegen ein kleines Entgeld ein
schnelles Horror-Makeup von professionellen Maskenbildnern erhalten kann.
Außerdem steht mitten in der Ausstellungshalle ein weiteres Horrorset: die
Bloody Tea Party zeigt bekannte Gesichter aus Lewis Carol's Wunderland. Eine
Neonfarbende Grinsekatze, duellierende Königinnen und Alice, die einem fröhlich
grinsend frischens, veganes Hirn anbietet – Die Teegesellschaft ist kurios und
kurioser.
Wenn man die
Halle verlässt, ladet man auf Pennywise Playground, wo diverse Clowns ihr
Unwesen treiben. Viele Leute gruseln sich vor Clowns, ohne dass diese irgendwas
getan haben, aber die Clowns im Filmpark sind keine untätigen Gestalten. Ob
ruhige Fahrten auf dem Kinderkarusell oder wilde Verfolgungsjagden auf dem
Vorplatz von Radio Teddy, diese Clowns sind wirklich zum fürchten!
Zusammenfassend
würde ich sagen, dass für jeden Alptraum etwas dabei ist. Und
auch wenn man für die Indoor-Mazes manchmal ein Weilchen anstehen muss, so hat
man doch immer etwas zu sehen. Wenn man mal eine Pause braucht, so
gibt es überall gut verteilt Essen und Getränke zu kaufen und auch einige Bänke
zum Ausruhen. Aber nicht erschrecken, wenn sich plötzlich ein Monster daneben
setzt!
Für alle, die nicht genug kriegen können, legt im Anschluss noch ein DJ im Restaurant Prinz Eisenberg auf und lädt alle Besucher gemeinsam mit den Darstellern zur großen Monsterparty ein! Es dauert zwar manchmal ein bisschen bis der sprichwörtliche Bär steppt, aber das liegt bloß daran, dass die Scare-Acter sich zunächst abschminken und umziehen. Wenn ihr ein wenig Geduld habt, könnt ihr mit ihnen zusammen in den wohlverdienten Feierabend tanzen.
Die
Horrornächte finden bis Halloween noch vier Mal statt. Am 23. und 24., sowie am 30. und 31. Oktober öffnen
sich die Tore des Filmparks für alle Horrorfans ab 16 Uhr. Das Horrorprogramm beginnt dann ab 18 Uhr. Vorher läuft der
reguläre Betrieb im Filmpark, wer also vorher den „Normalzustand“ begutachten
möchte, kann das alles mit einer Tageskarte tun. Die Eintrittskarten zu den
Horrornächten kosten 19€ und können im
Vorverkauf oder an der Abendkasse erworben werden. Wegen der gruseligen Monster
und den Schockeffekten ist der Zutritt zu den Mazes nur Personen über 16 Jahren
gestattet. Jüngere Besucher dürfen zwar in Begleitung eines
Erziehungsberechtigten in den Park, müssen sich aber gar nicht erst anstellen,
da an den Türen zu den Sets Ausweiskontrollen stattfinden. Da die Nachfrage in den letzten Jahren immer weiter gestiegen ist, empfiehlt der Filmpark, die Karten im Vorverkauf zu bestellen.
Klingen die Horrornächte nach einem Abenteuer für euch? Oder wollt ihr vielleicht sogar mal als Scare-Actor mitmachen? Informiert euch auf der Homepage oder Facebookseite des Filmpark Babelsberg und kommt vorbei! Immer getreu dem Motto: Schrei... wenn Du kannst!
2 Kommentare
Es war richtig gut!!! :D Coole Kostüme, gute Schauspielleistungen und ein großes Lob an die Kettensägen
AntwortenLöschenWir freuen uns, dass du so viel Spaß in Berlin hattest :)
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